Episodes
Thursday Oct 20, 2022
Thursday Oct 20, 2022
Im Herbst ihres Lebens angekommen, schauen viele Personen mit Milde zurück und erkennen, dass vieles, was für sie im Moment grosse Wellen schlug, im Prinzip der Aufregung nicht Wert war – und die vermeintlich kleinen Dinge gewinnen an grossem Wert.
Stefan Zweig (1881–1942) hat über dieses Ankommen im Herbst des Lebens ein Gedicht verfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Thursday Oct 13, 2022
Thursday Oct 13, 2022
Die grosse Pracht vor der Kargheit: Der Herbst ist Sinnbild für den Übergang zwischen einer von Wärme, Helligkeit sowie Lebensfreude erfüllten Periode und einer an Kälte, Dunkelheit und Zurückgezogenheit reichen Zeit. Die Gleichzeitigkeit von dem Rückblick in die Überfülle des Sommers und dem Vorausschauen auf die Leere des Winters ist zudem Sinnbild für den Zyklus des Lebens.
Rainer Maria Rilke (1875–1926) hat dieses Verhältnis in einem Gedicht erfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Valentin via Pixabay.
Thursday Oct 06, 2022
Thursday Oct 06, 2022
Der Schäfer im weltlichen Sinn kann als eine Figur gelesen werden, die Einsamkeit und (Natur-)verbundenheit in sich vereint, zugleich aber von einem tiefen Verlorensein geprägt ist, da sie vom Willen der Tiere zum ständigen Umherwandern bestimmt wird.
Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) hat diesen Konflikt in einem Gedicht formuliert – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von lutz via Pixabay.
Thursday Sep 29, 2022
Thursday Sep 29, 2022
Im Herbst ist die menschliche Jagd auf Tausende Wildtiere in vollem Gange. Rehe Steinböcke, Enten und andere Wildtiere sind dann vor den Patronen der Menschen nicht mehr sicher. Der Mensch erlaubt sich, diesen Tieren gewaltsam das Leben zu nehmen – nicht zuletzt mit dem angeblichen Grund, dass ihm dies nütze.
Friedrich Schiller (1759–1805) stellte diese Ungleichheit zwischen zwei Spezies (mitunter metaphorisch) in einer Ballade infrage, die mit einem Gespräch zwischen Mutter und Sohn beginnt. Sie wird hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Tom von Arx.
Wednesday Sep 21, 2022
Wednesday Sep 21, 2022
Grossstadt, Bergdorf oder Kaff auf dem Land: In unserem Leben gibt es Stätten, an denen wir hängen, mit denen wir auf eigenartige Weise verbunden sind. Daran ändert sich auch nichts, wenn sie sich als abweisend oder eintönig präsentieren. Das deutet darauf hin, wie sehr wir mit den Orten, in denen wir heran- oder weiterwachsen, verwachsen.
Theodor Storm (1817–1888) hat diese Verbindung in einem Gedicht erfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Bruno Habran via Pixabay.
Thursday Sep 15, 2022
Thursday Sep 15, 2022
Der Eindruck des Erhabenen ergibt sich unter anderem dadurch, wenn die menschliche Vorstellungskraft sich ihrer eigenen Grenzen bewusst wird. Beispielsweise wenn wir beim Betrachten des Sternenhimmels die Unendlichkeit als solche nur erahnen, aber nicht erfassen können. Vor dieser Grösse des Alls wird sich das betrachtende Ich als Einheit seiner Kleinheit bewusst – und vereint sich mit ihm nicht nur auf wörtlicher Ebene zum «Allein».
Johann Gabriel Seidl (1804–1875) hat diese Gegensätze in einem Gedicht verschmolzen – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Pexels via Pixabay.
Thursday Sep 08, 2022
Thursday Sep 08, 2022
Eduard Mörike (1804–1875), der heute vor 218 Jahren geboren wurde, gilt als Meister der Darstellung der Selbstentfremdung. Zwar beschäftigt er sich mit grossen politischen Ereignissen, lebt aber – fast schon typisch biedermeierlich – in einer geographischen Abgeschlossenheit, die nicht die weite Welt da draussen, sondern da drinnen aufsucht.
Ein Gedicht, das das Unheimliche im Heimlichen ausmacht, wird hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Thursday Sep 01, 2022
Thursday Sep 01, 2022
Mitternacht als Überschneidungspunkt von altem und neuem Tag ist seit einigen Jahrhunderten Reizpunkt für die Vorstellungskraft der Menschen. Die «Geisterstunde» öffnet den Raum für fantastische, metaphysisch geprägte Ideen.
Heinrich Lautensack (1881–1919) hielt in einem Nachtgedicht die Zeit an – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Joshua Choate via Pixabay.
Thursday Aug 25, 2022
Thursday Aug 25, 2022
Ende Sommers machen sich die Schwalben auf den Weg in den Süden. Der Weg in ihr Winterquartier jenseits der Sahara ist ein beschwerlicher; Wind, Wetter und illegale Jagd im Mittelmeerraum lassen es zunehmend im Ungewissen, ob der Vogel, der sich von uns im Sommer verabschiedet, im nächsten Jahr wieder zurückkehrt.
Friedrich Rückert (1788–1866) hat dies in einem metaphorischen Gedicht erfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.Bild von Kev via Pixabay.
Thursday Aug 18, 2022
Thursday Aug 18, 2022
Die Sommerferien gehen zu Ende und viele schwelgen noch in Erinnerungen an die verbrachte Zeit weit weg von zu Hause. Dem Fernweh gegenüber steht das Heimweh, dem man sich heute auch gerne hingibt. In der sogenannten Romantik bestimmten die beiden Gefühle – nicht zuletzt aufgrund der politischen Umstände – unauflösbar und miteinander verschmolzen den Zeitgeist.
Joseph von Eichendorff (1788–1857) verband Heimweh und Todesahnung in einem Gedicht – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.Bild von jplenio via Pixabay.