Episodes
Thursday Jan 26, 2023
Thursday Jan 26, 2023
In Neapel wurde zum ersten Mal Zeugnis von einem Reitturnier abgelegt, bei dem sich die Ritter mit Kugeln aus Ton bewarfen. Diese runden Tongefässe nannte man «carusiello», aus dem wohl der Name der sich drehenden Jahrmarktattraktion entstand.
Rainer Maria Rilke (1875–1926) hat das drehende Karussell beobachtet und seine Eindrücke in einem Gedicht festgehalten – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Diana Hartmann via Pixabay.
Thursday Jan 19, 2023
Thursday Jan 19, 2023
Jenseits des Stadtzentrums, meist ausserhalb der schützenden Mauern, fanden Menschen und Betriebe Platz, die im Stadtkern nicht geduldet waren. So divers sich die Vorstädte zeigen, so prägten die Peripherie häufig miserable hygienische Bedingungen und eine weniger starke polizeiliche Ordnung als in der Stadt.
Georg Heym (1887–1912) widmete ein Gedicht den Schattenseiten der Vorstadt – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Nicole Pankalla via Pixabay.
Thursday Jan 12, 2023
Thursday Jan 12, 2023
So zauberhaft der weisse, reine Schnee wirkt, so gnadenlos kann er den Tod bedeuten. Nicht nur wegen seiner Kälte und weil unter ihm alles erstarrt, sondern auch weil Lebewesen allfälligen Jägern schutz- und kraftlos ausgeliefert sind.
Georg Trakl (1887–1914) hat der dunklen Seite des Schnees in einem Gedicht Gewicht gegeben – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Jörg Vieli via Pixabay.
Thursday Jan 05, 2023
Thursday Jan 05, 2023
Im letzten Jahr wurde in unseren Breitengraden viel über Pazifismus als konsequente Verweigerung von jedwedem Einsatz kriegerischer Mittel debattiert. Dreh- und Angelpunkt der Debatte ist die Rechtfertigung von Waffengewalt gegen den Einsatz von Waffengewalt.
Wilhelm Busch (1832–1908) hat diesen Konflikt in einer poetischen Fabel auf den Punkt gebracht – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Alexa via Pixabay.
Wednesday Dec 28, 2022
Wednesday Dec 28, 2022
Zwei Drittel Geräusche und ein Drittel Stille wird von der Lärmforschung als Faustregel für die tägliche Akustikkulisse empfohlen. Denn Geräusche geben dem Organismus wichtige Informationen über die Umwelt und allfällige darin lauernde Gefahren.
Theodor Fontane (1819–1898) horcht in einem Gedicht in die Stille einer Winternacht – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von PublicDomainPictures via Pixabay.
Thursday Dec 22, 2022
Thursday Dec 22, 2022
Die Schneedecke verbirgt alle Konturen, die Grenze zwischen Himmel und Erde löst sich auf; sie dämpft Geräusche und blendet den Betrachter; in der klirrenden Kälte erstarrt das Leben. Unser Blick auf das Dasein verändert sich.
Friedrich Hölderlin (1770–1843) hat dieses metaphysische Erleben des Winters in ein Gedicht gefasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Сергей Ремизов via Pixabay.
Thursday Dec 15, 2022
Thursday Dec 15, 2022
Mit dem Siegeszug des Smartphones kam auch eine «Kultur des gesenkten Blicks» (Hartmut Rosa) in unseren Alltag. Nur noch selten, scheint es, kommt es vor, dass sich Menschen am Bahnsteig, im Café oder auf der Strasse anschauen; viel zu stark ist der Drang danach, in den kleinen Bildschirm zu starren. Dabei kann in einem flüchtigen Augenblick das ganze Leben liegen.
Kurt Tucholsky (1890–1935) hat diesen Zauber des Moments in einem Gedicht erfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Benjamin via Pixabay.
Thursday Dec 08, 2022
Thursday Dec 08, 2022
Auf der Insel Venedigs geschieht wegen dem Verkehr, der vorwiegend zu Wasser stattfindet, alles etwas langsamer als in einer von Strassen durchzogenen Stadt.
Conrad Ferdinand Meyer (1825–1898) hat dies in einem Gedicht beobachtet – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Andreas Hundt via Pixabay.
Thursday Dec 01, 2022
Thursday Dec 01, 2022
Was heute der letzte Schrei ist, darüber wird morgen gelacht – Modeerscheinungen haben eine kurze Lebensdauer. Aber auch philosophische und wissenschaftliche Erkenntnisse sind davor nicht gefeit, da der Mensch in seiner Wahrnehmung limitiert ist.
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616–1679) hat dies in einem Gedicht erfasst – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von balarajukb16 via Pixabay.
Thursday Nov 24, 2022
Thursday Nov 24, 2022
Sagen, Mittelalter, Ruinen: Vertreterinnen und Vertreter der Romantik suchten in längst vergangenen Zeiten nach dem Sinn des Lebens und der beseelten Natur. Ihre Kunst beleuchtet so auch die Nacht und vermeintlich dunklen Seiten des Geistes, wo Traum und Realität oftmals miteinander verschmelzen.
Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) suchte in einem Schauergedicht eine solche Stätte auf – hier vorgetragen von Tom von Arx, Sprecher der Zaunkönigsklasse.
Bild von Enrique Meseguer via Pixabay.